Zu wenig Blutspender in Deutschland
Bislang sind laut Deutschem Roten Kreuz nur etwa drei Prozent der Menschen in Deutschland zu einer Blutspende bereit. Noch können sie den Bedarf decken. Doch die Zahl der Empfänger steigt.
Wie viele Menschen spenden Blut?
In Deutschland spenden laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) im Schnitt etwa drei Prozent der Bevölkerung Blut. Die gesetzlichen Vorgaben erlauben aber etwa 33 Prozent das Blutspenden. Spender müssen 18 Jahre alt sein, nach oben gibt es keine Grenze.
Wie viel Blut wird gespendet?
Das hat in den vergangenen Jahren geschwankt. 2014 wurden 4,3 Millionen Vollblutspenden eingesammelt – etwa so viele wie im Jahr 2000. Dazwischen gab es Jahre, in denen fast die 5-Millionen-Marke erreicht wurde, zuletzt 2010 und 2011.
Wo kann man Blut spenden?
Beim DRK, dessen Blutspendedienste etwa 70 Prozent des Bedarfs decken, und bei einigen privaten und kommunalen Diensten, die etwa von Kliniken organisiert werden.
Wann gibt es Engpässe?
Urlaubszeit, Feiertage, extreme Wetterverhältnisse, Grippewellen, Fußball-Großereignisse und die Pollensaison führen zu Schwankungen der Spendenbereitschaft. „Angst, dass man stirbt, weil gerade kein passendes Blutprodukt zur Verfügung steht, muss man jedoch nicht haben“, sagt Marion Junghans vom Verband unabhängiger Blutspendedienste (VUBD). Die Notversorgung sei abgesichert. In den vergangenen Jahren sei in Deutschland immer etwa so viel Blut gespendet worden wie benötigt.
Ist die Überalterung der Gesellschaft ein Problem?
Schon jetzt spenden laut DRK immer weniger junge Menschen Blut. Gleichzeitig gibt es immer mehr ältere Empfänger. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen, sagt Kerstin Schweiger, die Sprecherin der DRK-Blutspendedienste. Es gehe deshalb darum, weitere Spender zu mobilisieren.
Wie wird versucht, drohenden Engpässen entgegenzuwirken?
„In den vergangenen Jahren gab es in der modernen Transfusionsmedizin ein Umdenken“, sagt Schweiger. Europaweit gebe es Blut-Managementprogramme. Das habe zu einem deutlich geringerem Einsatz von Blutprodukten geführt. Junghans weist darauf hin, dass auch minimalinvasive Operationen Blut sparten.
Warum ist das Blutspenden so wichtig?
Zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder gebe es keine Alternative zur Gabe von Präparaten aus Spenderblut, sagt Schweiger. Auch für Unfallpatienten seien Blutkonserven dringend nötig.
(Quelle: www.swp.de)